Landschafts- und freiraumplanerische Entwurfsstudie zur Erlebbarkeit der
Tidelandschaft Spadenlander Busch/Kreetsand.
- mit Antje Stokman, Sabine Rabe und Christine Diehl (STUDIO URBANE LANDSCHAFTEN Hamburg/OSP) in Kooperation mit BBS – Büro Greuner-Pönicke und Melchior-Wittpohl Ingenieurgesellschaft
- Auftraggeberin: Hamburg Port Authority (HPA), 2009
Der Tidepark Kreetsand auf der Wilhelmsburger Insel ist ein erster Baustein einer großräumig wie langfristig angelegten Strategie zur Sicherung des Hamburger Hafenstandortes.
Ziel ist es den sogenannten Tidal-Pumping-Effekt und damit die drohende Verschlickung im Hamburger Elbästuar durch Rückgewinnung von tidebeeinflussten Flachwassergebieten zu verringern. In Falle von Kreetsand geschieht dies durch Abtrag von Altspülflächen und Schaffung naturschutzfachlich hochwertiger Lebensräume. Zumal es sich um einen großräumigen Ansatz handelt, verfolgt die Hamburg Port Authority das Ziel, über Landschaftsgestaltung die tidedynamischen und ökologischen Zusammenhänge und den wasserbaulichen wie landschaftskulturellen Umgang mit dieser Wasserlandschaft einem möglichst breiten Publikum zugänglich zu machen.
Die Entwurfsstudie zeigt auf, wie die tidespezifischen Phänomene zugänglich bzw. sichtbar gemacht werden können, entziehen sie sich doch einer direkten Beobachtung. Der Entwurf lässt die räumlichen Dimensionen der Tidedynamik sichtbar werden, markiert in der Landschaft bekannte Höhenreferenzen (u.a. das Wilhelmsburger Rathaus) und hebt die tidespezifische Spuren (Spülsäume an Weiden etc.) in dieser Wasserlandschaft hervor.
Die Gestaltung macht deutlich, dass es sich hier keinesfalls um eine naturnahe Landschaft handelt, sondern um ein sehr stark technisch-wirtschaftlich und kulturell überformtes WasserLand. Auch dieser Zusammenhang sollte einfließen in den landschaftsbezogenen Vermittlungsansatz; er soll ein in Hamburg bislang einmaliges Tideerlebnis im Spannungsfeld natürlicher Prozesse, technischer Steuerung und kultureller Gestaltung ermöglichen.